Inhalt:

  1. Bedürfnisse, Bedarf, Nachfrage
  2. Güterarten
  3. Wirtschaften als Handeln nach dem ökonomischen Prinzip
  4. Einfacher Wirtschaftskreislauf
  5. Produktionsfaktoren
  6. Produktionsfaktor Arbeit
  7. Produktionsfaktor Boden
  8. Produktionsfaktor Kapital
  9. Wirtschaftliche Kennzahlen
  10. Betrieblicher Leistungsprozess
  11. Kosten der Leistungserstellung
  12. Arbeitsteilung
  13. Volkswirtschaftliche Arbeitsteilung
  14. Kaufmannseigenschaften und Vollmachten des Kaufmanns
  15. Vollmachen des Kaufmanns
  16. Eintragung ins Handelsregister
  17. Firmengrundsätze

1. Bedürfnisse, Bedarf, Nachfrage

Das Bedürfnis ist die Empfindung eines Mangels mit dem Wunsch, diesen zu beseitigen. Die mit Kaufkraft versehenden Bedürfnisse nennt man Bedarf. Wird der Bedarf am Markt wirksam, so spricht man von Nachfrage.

Einteilung Arten Beispiele
nach der Dringlichkeit Existensbedürfnisse Hunger, Durst usw.
  Kultur- und Luxusbedürfnisse Autofahren, Flugzeugreisen
  individuelle Bedürfnisse sich unterhalten wollen
  kollektive Bedürfnisse sich sauberen Fußes bewegen können, saubere Straßen usw.
  soziale Bedürfnisse Sicherheit auf den Straßen
Art der Befürfnisbefriedigung materielle Bedürfnisse Wunsch nach Fahrrädern
  imaterielle Bedürfnisse Wunsch nach Bildung

Unbegrenztheit der Bedürfnisse - Konflikt der Wirtschaft - Begrenztheit der Güter

Güter = Alle Mittel, welche die Bedürfnisse des Menschen direkt oder indirekt befriedigen.

2. Güterarten

Freie Güter: diese Güter sind nicht knapp, weil sie nicht knapp sind, Preis = 0

Wirtschaftliche Güter: knappe Güter, deshalb ist der Preis > 0 (z. B. Bücher)

Mißgüter: stiften keinen Nutzen, Preis < 0 (z. B. Müll)

Sachgüter: Güter körperlicher (materieller) Art, z. B. Maschinen, Rohstoffe

Dienstleistungen: sind Güter immaterieller Art, z. B. Rechtsanwälte

Rechte: Patente, Lizenzen

Konsumgüter: diese Güter dienen dem unmittelbaren Konsum

Produktionsgüter: diese Güter dienen der Produktion anderer Güter

Investitionsgüter: dito

Gebrauchsgüter: diese sind dauerhaft nutzbar, z. B. Radio, Taschentuch aus Stoff

Verbrauchsgüter: kurzlebige Güter, z. B. Obst, Tempotaschentuch

Substitutionsgüter: sind aneinander ersetzbare Güter, d. h. steigt der Konsum des Gutes A, so sinkt der Konsum des Gutes B, z. B. Wein – Bier

Komplementärgüter: diese sind aneinander ergänzende Güter, d. h. steigt der Konsum des Gutes A, so steigt auch der Konsum des Gutes B, z. B. Auto – Benzin, Videorecorder – Kassetten

homogene Güter: Güter, die technisch gleichartig sind oder von denen der Verbraucher glaubt, sie wären gleichartig, z. B. Briefmarken,

heterogene Güter: Güter, die nicht gleichartig sind, z. B. verschiedene Kaffeesorten

inferiore Güter: das sind geringwertige Güter oder Güter fast im Urzustand, z. B. Brot

superiore Güter: sind höherwertige Güter, die im verarbeiteten Zustand erscheinen, z. B. Goldring

3. Wirtschaften als Handeln nach dem ökonomischen Prinzip

Wirtschaften = nennt man die planvolle und bedarfsgerechte Handlung des Menschen, die Knappheit der Güter soweit wie möglich zu verringern.

Das ökonomische Prinzip

Maximalprinzip = Mit gegebenen Mitteln den höchstmöglichen Erfolg erzielen.


Beispiel: Einen Hausfrau versucht mit 100g Waschpulver soviel Wäsche wie möglich zu waschen.

Gegeben sind die Mittel, gesucht wird der maximale Erfolg.


Minimalprinzip = Ein bestimmtes Ziel mit möglichst geringen Mitteleinsatz zu erreichen


Beispiel: Eine Hausfrau versucht, 20kg Wäsche mit möglichst wenig Waschpulver zu reinigen.

Gegeben ist das Ziel, gesucht wird möglichst geringer Mitteleinsatz.


Wirtschaftssubjekte

Entscheidungsträger beim Wirtschaften sind die Wirtschaftssubjekte.

Privater Haushalt:
  • konsumieren
  • sparen
individuelle Deckung des eigenen Bedarfs

wirtschaftliche Zielsetzung

private Haushalte: wollen ihr individuelles Nutzenmaximum bei gegebenen Einkommen erreichen.

Unternehmen: produzieren / investieren = individuelle Deckung des fremden Bedarfs

wirtschaftliche Zielsetzung

Unternehmen: Hauptziel ist die Gewinnmaximierung, es kommen andere Ziele, wie z. B. Arbeitsplatzsicherung, Marktbeherrschung dazu.

Erwerbswirtschaftliches Prinzip = Gewinnmaximierung

Staat (öffentliche Haushalte): öffentliche unentgeltliche Dienstleistungen, Umverteilung des Einkommens

Kollektive Deckung des Eigenbedarfs

Staat = gemeinwirtschaftliches Prinzip, Bedarfsdeckungsprinzip,

Ziel = Kostendeckung und optimale Befriedigung der sozialen Bedürfnisse der Bevölkerung

4. Einfacher Wirtschaftskreislauf

Die privaten Haushalte stellen dem Unternehmen Arbeitskräfte, Boden und Kapital (Produktionsfaktoren) zur Verfügung, für geleistete Arbeit und die dem Unternehmen zur Verfügung gestellten sonstigen Produktionsfaktoren erhalten die privaten Haushalte Einkommen in Form von Löhnen und Gehältern, Gewinnen, Mieten oder Pachten.

Dem Güterstrom (auch Arbeitsstrom genannt) steht ein Geldstrom gegenüber. Die privaten Haushalte, so nehmen wir zunächst einmal an, geben ihr gesamtes Einkommen wieder aus, indem sie bei dem Unternehmen Güter kaufen und bezahlen.

Die vom Unternehmen an die privaten Haushalte verkauften Güter sind Konsumgüter. Dem Konsumgüterstrom steht ein Geldstrom an die Unternehmer gegenüber. Der in Geld gemessene Wert, der an die privaten Haushalte verkaufen Güter stellt für die Unternehmen Verkaufserlöse (Umsatz) dar.

5. Produktionsfaktoren

Produktionsfaktoren = Alles, was im Produktionsprozeß eingesetzt wird, um Güter zu produzieren, wird als Produktionsfaktor bezeichnet.

Arbeit = jede Art körperlicher und geistiger Arbeit mit dem Ziel der Erschaffung von Einkommen

Boden = die zu wirtschaftlichen Zwecken genutzte Natur, Bodenfläche, Sonnenlicht usw.

Kapital = hergestellte Produktionsmittel zur Leistungserstellung, Maschinen usw.

Technisches Wissen

Arbeit und Boden sind originäre Produktionsfaktoren (ursprüngliche).

Kapital und technisches Wissen sind abgeleitete Produktionsfaktoren (derivativ)

6. Produktionsfaktor Arbeit

Man unterscheidet vorwiegend körperlich und vorwiegend geistige Arbeit.

Kennzahlen der Arbeit bzw. Arbeitslosigkeit

Erwerbsquote in Prozent = Anzahl der Beschäftigten / gesamte Wohnbevölkerung * 100

Arbeitslosenquote in % = Anzahl der Arbeitslosen / Zahl der Erwerbstätigen * 100

Arbeitslose sind alle arbeitsfähigen und arbeitswilligen Personen, die ohne Arbeit sind.

Bei einer Arbeitslosenquote von < 1% spricht man von Überbeschäftigung, d. h., die Zahl der offenen Stellen übersteigt die Zahl der Arbeitsuchenden. Vollbeschäftigung herrscht bei einer ALQ von 1% - 4%. Unterbeschäftigung nennt man den Zustand, in dem die ALQ > 4% ist, das bedeutet., mehr Arbeitslose als offene Stellen.

Arten der Arbeitslosigkeit

Friktionell: Betriebe, die im Wirtschaftsprozess aufgerieben werden, weil sie am Markt vorbei produzieren

Saisonalle: jahreszeitlich bedingte Arbeitslosigkeit, z. B. im Bauwesen im Winter.

Konjunkturelle: bedingt durch die schlechte Lage der gesamten Wirtschaft im Konjunkturtief.

Strukturelle: dazu gehören die sektorale, d. h. ganze Berufszweige verlieren die Arbeitsplätze, die regionale, ganze Regionen sind von Arbeitslosigkeit betroffen, die technologische, bedingt durch Rationalisierung und erhöhten Maschineneinsatz.

7. Produktionsfaktor Boden

Eigenschaften: er ist nicht vermehrbar, er ist absolut knapp, man kann ihn nicht transportieren, er ist mobilisierbar durch Eigentumsübertragung.

Nutzungsmöglichkeiten: Anbauboden (Landwirtschaft), Abbauboden (Bergbau), Standortboden (gebundene SO, z. B. Landwirtschaft, freien SO, z. B. Industrie)

Standortboden ist die räumliche Grundlage und Voraussetzung für die Produktion von Gütern

Standortfaktoren

  1. Rohstofforientierung, günstige Beschaffung der Rohstoffe (materialintensiv)
  2. Arbeitsorientierung, genügend Arbeitskräfte in der Region
  3. Energieorientierung, günstige Beschaffung von Energie
  4. Verkehrsorientierung, gute Transportmöglichkeiten, entwickelte Infrastruktur (Autobahn)
  5. Abgabeorientierung, nicht so hohe Abgaben an den Staat, mögliche finanzielle Förderung
  6. Umweltorientierung, Umweltauflagen

8. Produktionsfaktor Kapital

In der VWL = Nominalkapital (Geldkapital), daraus entsteht das Realkapital (Sachkapital), das sich in Produktiv-(Kapitalgüter der Unternehmen, Maschinen usw.) und Sozialkapital (Einrichtungen der Allgemeinheit, z. B. Aufwendungen für Schulen) unterscheidet.

Kapital kann gebildet werden, indem man spart, d. h. Konsumverzicht übt.

Investition ist die Verwendung von Geldmitteln zur Beschaffung von Vermögenswerten, d. h. Geldkapital wird in Sachkapital umgewandelt.

Betriebswirtschaftliche Produktionsfaktoren (Einzelwirtschaftliche Produktionsfaktoren)

Betriebliche Produktionsfaktoren

Betriebs- und Geschäftsführung = dispositiver Faktor, kombiniert die Elementarfaktoren zum Zwecke der Leistungserstellung

Elementarfaktoren sind:

Menschliche Arbeitsleistung: stoffloses Gut

Betriebsmittel: Maschinen, Fahrzeuge, Gebäude

Werkstoffe: Rohstoffe, Hilfsstoffe, Betriebsstoffe

Betriebsmittel: sind TA und Einrichtungen z. B. Gebäude und Maschinen

Werkstoffe: sind alle Roh- Hilfs- und Betriebsstoffe, also Grundlagen für die Erstellung neuer Produkte.

Dispositive Arbeit (leitende): kombiniert die Elementarfaktoren nach dem ökonomischen Prinzip. Dazu zählt:

Ausführende Arbeit ist der leitenden Arbeit untergeordnet und wird vorwiegend in körperliche und geistige Arbeit aufgeteilt.

Rohstoffe sind Hauptbestandteile der Fertigerzeugnisse

Hilfsstoffe sind Nebenbestandteile der Fertigerzeugnisse Eine Erfassung pro Stück ist nicht erforderlich, da sie Wert und Mengenmäßig unbedeutend sind.

Betriebsstoffe gehen nicht in das Produkt ein, sie werden bei der Produktion verbraucht.

9. Wirtschaftliche Kennzahlen

Wirtschaftlichkeit = Leistung / Kosten

Bei der Wirtschaftlichkeit wird die erbrachte Leistung zum Aufwand bzw. Kosten in Beziehung gesetzt, um zu erkennen, in welchen Umfang das ökonomische Prinzip verwirklicht wurde.

Eigenkapitalrentabilität = Gewinn *100 / Kosten

Arbeitsproduktivität = Produktionsergebnis / Arbeitseinsatz

10. Betrieblicher Leistungsprozess

Allgemeine Unterscheidung

Aus der Sicht der Unternehmen unterscheidet man 4 Marktgruppen, die auf das betriebliche Unternehmen Einfluß nehmen: Beschaffungsmarkt, Absatzmarkt, Kapitalmarkt, Arbeitsmarkt.

Gesamtheit der Betriebe

Dienstleistungen Produktion
Handel Industrie
Einzelhandel Gewinnung, z. B. Rohstoffe
Großhandel Veredlung, z.. B. Stahlherstellung
Versicherungen Verarbeitung, z. B. Maschinen
Sozialversicherungen Handwerk
Individualversicherungen Lohnwerk auf Bestellung
Sonstige Preiswerk
Transportwesen, z. B. Spedition Dienstleistungshandwerk
Anwälte  
Ärzte  
Banken  
Kreditbanken  
Genossenschaftsbanken  
Sparkassen  

Der Industriebetrieb

Einteilung nach der...

Verarbeitungsstufe

Grundstoffindustrie ( Herstellung von Ausgangsprodukten), Inverstitionsgüterindustrie (Maschinen), Konsumgüterindustrie (Waren für Endverbraucher)

Rechtsform:

Einzelunternehmung, OHG, AG, GmbH

Betriebsgröße:

Großbetrieb ab über 500 Beschäftigte, Mittelbetrieb bis 500 Beschäftigte, Kleinbetrieb bis 50 Beschäftigte

Vorherrschender Produktionsfaktor:

Arbeitsintensive Betriebe (hoher Lohnanteil, Uhrenproduktion), materialintensive Betriebe (Papierfabrik, hohe Materialkosten), Anlagenintensive Betriebe (hoher Kapitalanteil des Anlagevermögens, z. B. Raffinerien)

Grundfunktionen eines Industriebetriebes: Beschaffung, Produktion, Absatz und Finanzierung

Der Handel

Der Handel übernimmt in einer Wirtschaft die Funktion des Austausches und Verteilers von Betriebsleistungen.

Erzeuger - Handel - Verbraucher

Aufgaben des Handels:

Die Banken

Aufgaben:

  1. Zahlungsverkehr = Abwicklung der Baren, Halbbaren und Bargeldlosen Zahlungen in nationaler und internationaler Verkehr, Verkauf von Devisen und Reiseschecks
  2. Kreditverkehr = Einlagengeschäft (Sichteinlagen, Termineinlagen, Spareinlagen
  3. Kapitalverkehr = Wertpapiergeschäft und Emissionen (Aktien)

Die Versicherungen

Individualversicherung: dazu gehört die Sachversicherung (Feuerversicherung), die Vermögensversicherung (Betriebsvermögensversicherung), Rechtschutzversicherung, Haftpflichtversicherung

Personenversicherung: private Unfall- Kranken- und Lebensversicherungen, Sozialversicherungen (gesetzliche Unfallversicherung, Rentenversicherung, Arbeitslosenversicherung, Kranken- und Pflegeversicherung)

11. Kosten der Leistungserstellung

Kosten = sind die Werte der Güter und Dienstleistungen, die bei der Erstellung der betrieblichen Leistungen verbraucht werden.

Betriebskapazität = darunter versteht man dessen Leistungsvermögen in einem bestimmten Zeitabschnitt bemessen in betrieblichen Leistungen.

Beschäftigungsgrad = (Kapazitätsausnutzungsgrad), stellt das Verhältnis zwischen Beschäftigung und Kapazität dar.

Beschäftigungsgrad = Beschäftigung / Kapazität * 100

Fixe Kosten = sind vom Beschäftigungsgrad unabhängig, d. h., sie bleiben über längere Zeit hinweg konstant, z. B. Mieten usw.

Variable Kosten = sind vom Beschäftigungsgrad abhängig, sie sinken oder steigen mit ab- bzw. zunehmender Beschäftigung.

12. Arbeitsteilung

Berufliche Arbeitsteilung (gesellschaftlich technische Arbeitsteilung)

Berufsbildung, die Entstehung der Berufe, d. h. Spezialisierung auf einen bestimmten Arbeitsbereich (Berufszweig) im Laufe der gesellschaftlichen Entwicklung.

Berufsspaltung, ist die weitergehende Spezialisierung innerhalb eines Berufszweiges.

Betriebliche Arbeitsteilung

Innerbetriebliche Arbeitsteilung = Arbeitsvorgänge der Produktion werden in einzelne Teilvorgänge zerlegt. (Fließbandarbeit)

Zwischenbetriebliche Arbeitsteilung = die meisten Unternehmen erzeugen das Produkt vom Rohstoff bis zum Fertigerzeugnis nicht im eigenen Betrieb. An der Herstellung sind in der Regel mehrere Betriebe beteiligt, die für das Enderzeugnis Rohstoffe, Einzelteile, Baugruppen und Dienstleistungen zur Verfügung stellen.

Vorteile und Nachteile der Arbeitsteilung

Vorteile:

Steigerung der Volks- und Betriebswirtschaftlichen Leistungsfähigkeit durch Erhöhung der Arbeitsproduktivität. Erhöhung des Wohlstandes durch steigende Einkommen. Verkürzung der Arbeitszeiten. Verstärkte Einsatzmöglichkeit von ungelernten und angelernten Arbeitskräften. Kostengünstige Massenproduktion

Nachteile:

Durch die Spezialisierung besteht die Gefahr der einseitigen Beanspruchung und Schädigung der Gesamtheit der Beschäftigten. Der Mensch verliert durch die Eintönigkeit der Arbeit die Arbeitslust. In Krisenzeiten können Versorgungsprobleme auftreten, da die Betriebe sehr voneinander abhängig sind.

Urproduktion: Forstwirtschaft, Landwirtschaft, Erzbergbau

Produktionsgüter: Sägewerk, Kokerei, Werkzeugfabrik

Konsumgüter: Druckerei, Tütenfabrik, Papierfabrik

Dienstleistungen: Lebensmitteleinzelhandel

13. Volkswirtschaftliche Arbeitsteilung

Vertikale und horizontale Arbeitsteilung

Vertikale Arbeitsteilung = primärer Sektor – sekundärer Sektor – tertiärer Sektor

Horizontale Arbeitsteilung = auf jeder Wirtschaftsstufe eine Vielzahl von Betrieben, die tätig sind.

Bedeutung der einzelnen Sektoren

Sektorenhypothese

  1. Bei niedrigen Einkommen (unterentwickelte VW) überwiegt der primäre Sektor, da der lebensnotwendige Grundbedarf, wie Nahrungsmittel, im Vordergrund steht.
  2. Bei mittleren Einkommen bis hohen Einkommen (entwickelte VW) dominiert der sekundäre Sektor, da in der industriellen Phase vor allen die Nachfrage von Industriegütern zunächst überproportional wächst.
  3. Bei hohen Einkommen (BRD), also hochentwickelten VW, nimmt der Anteil des tertiären Sektors stark zu, da die Nachfrage nach Dienstleistungen laufend steigt.

Internationale Arbeitsteilung

Gründe:

  1. Nicht jede VW ist in der Lage, alle Güter in ausreichender Menge herzustellen.
  2. Nicht jede VW kann alle Güter selbst erzeugen.
  3. Es gibt VW, die Güter kostengünstiger herstellen können als andere
  4. Warenaustausch kann auch dann für ein Land von Vorteil sein, wenn es seine Güter billiger als ein anderes erzeugen kann, sich aber auf ein oder mehrere Produkte spezialisiert und damit Warenaustausch betreibt.

Absoluter Kostenvorteil = jede VW spezialisiert sich in der Produktion auf die Güter, die sie mit absolut niedrigeren Kosten als die ausländischen VW herstellen kann. Diese Güter tauscht sie dann gegen Güter aus, die sie selbst mit hohen Kosten herstellen müßte.

Komperativer Kostenvorteil = der Außenhandel kann sic auch dann vergleichsweise für beide Länder lohnen, wenn ein Land bei der Produktion aller Güter dem anderen gemessen an den Einheiten Arbeitskosten unterlegen ist.

Vor- und Nachteile der internationalen Arbeitsteilung

Vorteile:

Nachteile:

14. Kaufmannseigenschaften und Vollmachten des Kaufmanns

Kaufmannseigenschaften

Kaufmann nach HGB kann nur sein, wer selbstständig ist und ein Gewerbe betreibt. Die Tätigkeit muß auf Dauer ausgelegt sein und mit der Absicht ausgeübt werden, Gewinn zu erzielen.

15. Vollmachten des Kaufmanns

Prokura:

Ermächtigt zu allen gerichtlichen und außergerichtlichen Geschäfts- und Rechtshandlungen, die der Betrieb irgendeines Handelsgewerbes mit sich bringt.

Entscheidung, Erteilung und Beginn der Prokura

Erteilung: Vollkaufmann durch ausdrückliche Erklärung, Angestelltenverhältnis ist nicht notwendig.

Beginn Innenverhältnis: mit der ausdrücklichen Erklärung: "ich erteile ihnen Prokura mit der Wirkung vom ...", formfrei.

Beginn Außenverhältnis: wenn dritte von der Prokuraerteilung Kenntnisse erhalten haben oder wenn sie im Handelsregister veröffentlicht oder bekanntgegeben sind.

Umfang der Prokura

Im Innenverhältnis: beliebig einschränkbar, z. B. kein Darlehen

Im Außenverhältnis: Prokura ist uneinschränkbar, außer Dritte haben davon Kenntnis

Gesetzliche Einschränkungen: Prokurist darf nicht Bilanzen und Steuererklärung unterschreiben, Prokura erteilen oder entziehen, Unternehmen verkaufen oder auflösen, Gesellschafter aufnehmen oder entlassen, Grundstücke verkaufen oder belasten, wenn keine besondere Vollmacht vorliegt.

Arten der Prokura

Einzelprokura: Prokurist vertritt Unternehmung allein, z. B. Paul Lehmann Konserverfabrik Ppa. Neuendorf

Gesamtprokura: Prokuristen vertreten das Unternehmen gemeinsam, z. B. Stahlbau GmbH

Ppa. Neuendorf, ppa Klimpel

Filialprokura: Prokura ist auf Zweigniederlassung beschränkt, z. B. Kunststoffwerk , Filiale Angermünde, ppa. Neuendorf

Erlöschen der Prokura: durch Widerruf des Geschäftsinhabers, durch Beendigung des Dienstverhältnisses des Prokuristen, durch Auflösung, Verkauf der Unternehmung, Tod des Prokuristen.

Handelsregister = dekleratorische Wirkung (rechtsbezeugend) bzw. konstituive Wirkung (rechtserzeugend)

16. Eintragung ins Handelsregister

Alle Vollkaufleute, wird vom Amtsgericht geführt. Anmeldung und Unterschriften müssen in beglaubigter Form geschehen.

Inhalt der Eintragung

Firmenbezeichnung, Name des Inhabers, Namen der Gesellschafter oder Geschäftsführer, Ort der Niederlassung, Gegenstand der Unternehmung, Prokuraerteilung, Löschung der Prokura, Konkurseröffnung, Namen der Vorstandsmitglieder bei der AG, Kapitalhöhe bei Kapitalgesellschaften und Kommanditisten.

Rot unterstrichen = gelöscht

Gliederung:

Abteilung A = Einzelunternehmen und Personengesellschaften (OHG und KG)

Abteilung B = Kapitalgesellschaften (AG GmbH KG aA

Besonderes Register = Genossenschaften Partnerschaftgesellschaft

Wirkung der Eintragung ins Handelsregister

Können entweder Recht erklären (deklarieren) oder Recht begründen (konstituieren)

Deklaratorische Wirkung = Prokurist wird man durch Bestellung, nicht erst durch eintragen. Eintragung hat deklaratorische Wirkung. Mußkaufmann ist man auch ohne Eintragung. Personengesellschaften existiert schon, wenn sie vor der Eintragung mit Geschäften beginnt.

Konstituive Wirkung = Firma erhält Firmenschutz erst durch Eintragung, Kann / Formkaufmann wird man erst durch Eintragung.

Öffentlichkeit des Handelsregister (Publizität): jeder kann ins Handelsregister einsehen und Abschrift verlangen. Veröffentlichung der Eintragungen: Amtsgericht hat Eintragungen öffentlich bekanntzugeben im Bundesanzeiger, mindestens 1 Zeitung im Amtsgerichtsbezirk.

Handlungsvollmacht

Ist eine Vertretungsbefugnis, die sich auf alle Geschäfts und Rechtshandlungen erstreckt, die der Betrieb eines bestimmten Handelsgewerbes gewöhnlich mit sich bringt.

Arten der Handlungsvollmacht

Allgemeine Handlungsvollmacht: Sie berechtigt zur Ausführung aller Rechtshandlungen, die gewöhnlich in diesen Geschäftszweig vorkommen, z. B. Geschäftsführer, Filialleiter, Zeichnung: i. V. = in Vollmacht

Artvollmacht: Sie berechtigt zur laufenden Ausführung von Rechtshandlungen einer bestimmten Art, z. B. Einkäufer, Verkäufer, Kassierer. Zeichnung: i. V.

Einzelvollmacht: sie berechtigt zur Ausführung einer einzelnen Rechtshandlung, z. B. Kauf von Briefmarken, Einzug einer Rechnung, Führung eines Prozesses. Zeichnung = i. A.

Erteilung der Vollmacht

Vollmacht kann auch der Minderkaufmann erteilen bzw. der Prokurist.

Erlöschen der Vollmacht

Siehe Prokura bzw. nach Durchführung des Auftrages bei der Einzelvollmacht

  Vollkaufmann Minderkaufmann
kaufmännische Organisation erforderlich nicht erforderlich
Führung Firma erforderlich nicht erforderlich / berechtigt
Eintragung Handelsregister erforderlich darf nicht eingetragen sein
Übernahme Bürgschaft mündlich, selbstschuldnerisch schriftlich, Ausfallbürgschaft
Erteilung einer Handelsvollmacht Ja Ja
Erteilung einer Prokura Ja Nein
Buchführungspflicht Buchführungspflicht nach HGB Buchführungspflicht nach AO, Steuerrecht, vereinfachte Buchführung

Firma und Handelsregister

Firma als Name des Vollkaufmanns

Firma = Name eines Vollkaufmanns

Unter der Firma:

17. Firmengrundsätze

Firmenwahrheit und Firmenklarheit

Karl H. Stahl Maschinenfabrik KG
Firmenkern Firmenzusatz

Firmenwahrheit : bei der Gründung einer Unternehmung muß der Firmenkern wahr sein, d. h., das bei Personenfirmen der bürgerliche Name und der Handelsname übereinstimmen müssen. Bei Sachfirmen muß der Gegenstand der Unternehmung erkennbar sein, der Firmenzusatz muß klar sein, die Angaben über Art und Umfang der Unternehmung müssen richtig und verständlich sein.

Firmenausschließlichkeit und Firmenschutz

Ist eine Firma im Handelsregister eingetragen, wird sie geschützt. Jede Firma muß sich von allen an denselben Ort bestehenden und im Handelsregister eingetragenen Firmen deutlich unterscheiden.

Firmenbeständigkeit (good will)

Die bisherige Firma kann beibehalten werden, wenn die Person des Inhabers durch Kauf, Erbschaft oder Verpachtung wechselt.

Der neue Inhaber haftet für alle Geschäftsverbindlichkeiten des früheren Inhabers. Der bisherige Inhaber haftet noch 5 Jahre für Verbindlichkeiten.

Öffentlichkeit der Firma

Die Firma muß der Öffentlichkeit bekanntgegeben werden, jeder Vollkaufmann ist verpflichtet, seine Firma, alle Änderungen und das Erlöschen der Firma zur Eintragung ins Handelsregister anzumelden.

Firmierung bei den einzelnen Unternehmensformen

Einzelunternehmung = mindestens ein Familienname mit einen ausgeschriebenen Vornamen

OHG = Name eines Gesellschafters mit einem die Gesellschaft andeutenden Zusatz (OHG) oder & Co oder die Namen mehrerer Gesellschafter

KG = Name eines oder mehrerer Vollhafter mit einen die Gesellschaft andeutenden Zusatz, Name der Teilhafter darf nicht erscheinen.

GmbH = eine Sach- Personen- oder gemischte Firma mit dem Zusatz GmbH oder mbH

AG = Sachfirma mit Zusatz AG

Genossenschaft eG = nur Sachfirma mit dem Zusatz eG